3. Oktober 2022

[Rezension] "Was nicht war, kann ja noch werden" von Lydia Schmölzl

Autor: Lydia Schmölzl
Originaltitel: Was nicht war, kann ja noch werden
Erscheinungsdatum: 29. September 2022
Preis: 11,99€ (Amazon)(Verlag)
Seiten: 448 Seiten
Verlag: Ullstein
Reihe: Einzelband

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Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Ullstein*!

Als ihre beste Freundin ihr erzählt, dass sie schwanger ist, wird die fast 30-jährige Freya mit Überschallgeschwindigkeit in eine Krise katapultiert. Sie ist sich sicher: Jetzt ist es mit der Jugend offiziell vorbei. Statt mit Langzeitfreund Thorsten die nächsten Schritte zu gehen, fordert sie eine Beziehungspause, kündigt ihren Job und flieht zurück in das Zuhause ihrer Kindheit. Als sie dort ihrer Jugendliebe Chris – und auch ihren alten Gefühlen für ihn – über den Weg läuft, weiß Freya, was sie will: Mit Chris für immer jung sein! Gemeinsam organisieren sie eine Party für ihre alten Mitschüler, auf der alle nochmal sein dürfen wie mit 18. Doch dann macht ausgerechnet Chris ihr klar, dass sie ihre Geschichte verklärt hat. Warum hat sie nicht mitbekommen, wie unglücklich er war? Und wie soll sie in der Gegenwart ankommen, wenn sie nicht einmal die Vergangenheit versteht? [Quelle: ullstein-buchverlage.de]

Freya hat den Karriereweg gewählt und hatte schon lange im Voraus alles genau geplant. Doch mit fast dreißig Jahren ist sie nicht gerade glücklich, denn ihr Freund will schon die nächsten Schritte Richtung Familie gehen, Freya hingegen ist noch nicht so ganz bereit, die Leichtigkeit hinter sich zu lassen. Als auch ihre Karriere sie enttäuscht, flieht sie zurück in ihre Jugend.

Im Abschlussjahrgang hatte Freya es sehr eilig, dem Leben in ihrer kleinen Heimatstadt zu entkommen, auch wenn sie dort eigentlich ziemlich glücklich war. Mit Eltern, die sie unterstützten, einer besten Freundin, die ihr immer mit Rat und guter Laune zur Seite stand, und einem festen Freund, mit dem sich alles so richtig angefühlt hat, hatte sie eine ziemlich sorglose Jugend, die sie in dem Alter aber nicht zu schätzen wusste. Zehn Jahre später kommt sie zurück und will wieder die Gefühle von damals finden, es ist, als wäre es ihr Neustart, ihre zweite Chance aufs Erwachsenwerden.  

Sie hatte alles hinter sich gelassen und klammert sich nun verzweifelt an jeden Strohhalm, um wieder zu dem Gefühl jener Zeit zurückkehren zu können, aber ihre Freunde und Familie sind schon weiter, während Freya versucht, mit ihnen Schritt zu halten, aber eigentlich bremst sie sie eher aus, weil sie sich wieder wie eine Jugendliche benimmt. Sogar ihre alten Ängste und Geheimnisse hat sie wieder im Gepäck.

Ich fand Freya besonders am Anfang noch ziemlich anstrengend, weil sie mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen scheint. Sie hat sich lange auf ihre Karriere konzentriert und trotz ihrer Fähigkeiten beim Stalken mithilfe von Social Media hat sie keine Ahnung, was in den Leben der Menschen um sie herum los ist, als sie in ihre Heimat zurückkehrt.

Während das Erwachsensein sie stresst, idealisiert sie ihre Jugend. Sie versucht an alten, bekannten Dingen festzuhalten und muss erkennen, wie alle anderen ihr Leben weitergelebt haben, während sie ihre Pläne umgesetzt hat. Nun wird sie damit konfrontiert, wie ichbezogen sie sowohl damals war als auch heute ist, aber immerhin ist sie auf einem Weg der Einsicht.

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