4. Oktober 2022

[Rezension] "Fische" von Melissa Broder

Autor: Melissa Broder
Originaltitel: The Pisces
Deutscher Titel: Fische
Erscheinungsdatum: 2. Juli 2019
Preis: 10,00€ (Amazon)(Verlag)
Seiten: 352 Seiten
Verlag: Ullstein
Reihe: Einzelband

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Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Ullstein*!

Fische ist ein Roman über eine obsessive Liebe, der Unwirkliches so selbstverständlich in einen Gegenwartskontext einbettet, dass es heutiger nicht sein könnte. Lucy verliebt sich in Theo, den Meermann, dessen Fischschwanz unterhalb der Lenden beginnt. Als Undine 4.0 zwingt er sie, alles, was sie über Liebe, Lust und die Bedeutung des Lebens zu wissen geglaubt hat, neu zu ordnen. [Quelle: ullstein-buchverlage.de]

Lucy ist beziehungsunfähig und wird nun dazu gezwungen, eine Therapie zu machen, nachdem sie ihren Exfreund angegriffen hat. Während ihre Schwester auf Reisen ist, soll sie auf deren Hund aufpassen und dabei ihre Therapie machen. Aber Lucy sieht keinen Grund, sich zu ändern und sucht weiter nach der Liebe.

Sie wird oft enttäuscht, ist verbittert und sucht an jedem Menschen nach einem Makel, an dem sie dessen ganzen Wert bestimmen kann. Sie ist auch scheinheilig, wenn sie jeden Menschen schon nach nur einem Blick verurteilen kann und sich gleichzeitig auch nicht von diesen angeblichen Fehlern unterscheidet. Sie trifft die schlechtesten Entscheidungen, setzt die falschen Prioritäten und nimmt sich nicht gerade ausgeglichene Personen zum Vorbild. Auch vor ihrem Zusammenbruch war sie schon egoistisch und zutiefst unzufrieden, aber die Therapie geht bei ihr nach hinten los.

Man kann Lucys Obsession aber schon gut spüren und ich muss schon zugeben, dass das Buch irgendwie in sich stimmig ist, aber das hat leider nicht dafür gesorgt, dass es mir besser gefallen hätte. Lucys verzweifelte Gedanken und fragwürdigen Taten kann man verstehen, weil man ihre Obsession durchschaut, aber das macht sie sicher nicht sympathischer. 

Ihre ungefilterten Gedanken fand ich am Anfang noch ein wenig unterhaltsam, aber so wie sie sich häufen, wurde sie mir schnell unsympathisch. Sie zieht viele seltsame Vergleiche, driftet in Gedanken ab und nicht nur die Sexszenen waren sprachlich sehr vulgär und unangenehm. 

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