1. August 2021

[Rezension] "Das Lied der Nacht" von C.E. Bernard

Autor: C. E. Bernard
Sprecher: Oliver Siebeck
Originaltitel: Towers of Fire (1)
Deutscher Titel: Das Lied der Nacht
Erscheinungsdatum: 15. März 2021
Preis: 25,95€ (Amazon)(Verlag)
Laufzeit: 10 Stunden 27 Minuten (ungekürzt)
Verlag: Random House Audio
Reihe: Wayfarer #1
#1 Towers of Fire (1) / Das Lied der Nacht
#2 Towers of Fire (2) / Das Flüstern des Zwielichts
#3 Towers of Fire (3) / Der Klang des Feuers
→ Zur Hörprobe

Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Random House Audio*!

Nur ein vergessenes Lied vermag es, die Dunkelheit der Nacht zu durchbrechen. Wäre es doch nur erlaubt zu singen – oder sich zu erinnern ...
„Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?” 

„Das Lied der Nacht” ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied ... [Quelle: penguinrandomhouse.de]

Im Tal von Schur herrscht der Baron mit seiner eisernen Armee und nach seinen Gesetzen darf man nachts kein Licht entzünden und kein Lied singen. Das Volk von Schur ist ziemlich engstirnig und mag die Entwurzelten nicht, die in ihr Land gekommen sind, eine andere Kultur haben und generell als Konkurrenz ansehen werden. Diese Fremdenfeindlichkeit und die Furcht vor mehr Fremden, die in ihr Land kommen könnten, spielt eine zentrale Rolle in dieser Geschichte, denn durch diese Furcht kann der böse Baron die Menschen manipulieren. Als das Land einer dunklen Bedrohung anheimfällt und deutlich wird, dass vielleicht Licht und ein besonderes Lied da helfen könnten, sorgen die Gesetze des bösen Barons und die Furcht der Leute für die ganzen Konflikte.

Die Charaktere sind ein bisschen anstrengend. Wanderer Weyd hat riesige Komplexe und ist heimlich verliebt in die ziemlich nervige Bardin Caer, die eine ziemlich große Klappe hat. Mich hat nichts so wenig interessiert wie ihre Liebesgeschichte, die oft so herzzerreißend klingen sollte, aber einfach überhaupt nicht überzeugen konnte. Um sich herum haben die beiden noch eine kleine Gruppe aus Entwurzelten, die auch besondere Fähigkeiten haben, und ich muss schon sagen, diese Gaben fand ich wirklich interessant und ich hätte auch gern mehr von der magischen Welt gesehen.

Der Schreibstil ist sehr poetisch, was ich manchmal ganz nett fand, aber manchmal ist es ein bisschen zu viel. Außerdem gibt man sich viel Mühe, damit alles magisch und wie ein dunkles, düsteres Märchen klingt, und es passt eigentlich auch ganz gut zur Geschichte, aber oft wird auch viel gesagt, ohne dass viele Informationen ankommen. Zum Beispiel als zum ersten Mal von der "Furcht" erzählt wurde, war es schwierig nachzuvollziehen, wovor man sich fürchtete, es ging nur darum, wie diese Furcht verbreitet wurde und was daraus folgte.

Der Sprecher bringt den Schreibstil noch mal sehr gut hervor, weil man sich bei seiner Stimme sehr gut vorstellen kann, mit ihm um ein Feuer zu sitzen und einer Geschichte zu lauschen. Gleichzeitig hat es aber auch die Aspekte betont, die mir nicht so gut gefallen haben. Dann hat man da schonmal eine Szene, die erzähltechnisch irgendwie nicht überzeugen kann und dann erst recht unangenehm wird. Um Spannung zu erzeugen wechseln die Perspektiven oft während einer Szene, mal von einem Schauplatz zum anderen, aber beim Hörbuch hatte ich keine Schwierigkeiten, da den Überblick zu behalten.

"Das Lied der Nacht" hat schon eine interessante magische Welt, von der ich gern mehr gesehen hätte, aber die Protagonisten und der zentrale Konflikt, der durch die überwältigende Furcht der Menschen - vor Fremden, nicht vor der wirklichen magischen Bedrohung - ausgelöst wurde, konnten mich nicht ganz überzeugen. Ich bin aber trotzdem gespannt, wie es weitergeht.

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