8. September 2025

[Rezension] "Katabasis" von Rebecca F. Kuang

Autor: Rebecca F. Kuang
Originaltitel: Katabasis
Deutscher Titel: Katabasis
Erscheinungsdatum: 26. August 2025
Preis: 28,00€ (Verlag)
Seiten: 656 Seiten
Verlag: Eichborn
Reihe: Einzelband

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Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Lesejury.de* und *Bastei Lübbe - Eichborn*!

Katabasis, Substantiv, Altgriechisch: Die Geschichte eines Helden, der in die Unterwelt hinabsteigt.

Alice Law hat ihr ganzes Leben lang nur ein Ziel verfolgt: die Beste auf dem Feld der Analytischen Magie zu werden. In Cambridge, als Doktorandin des weltberühmten Professors Jacob Grimes, scheint ihr Traum endlich in Erfüllung zu gehen. Zumindest, bis Grimes bei einem Unfall stirbt, an dem Alice möglicherweise nicht ganz unschuldig ist. Kurzerhand beschließt sie, ihrem Professor in die Hölle zu folgen. Dumm nur, dass ihr Erzrivale Peter Murdoch dieselbe Idee hat. 

Mit den Berichten von Orpheus, Dante und T. S. Eliot im Gepäck brechen die beiden auf, um die Seele ihres Mentors zu retten - welchen Preis sie dafür auch zahlen mögen. Doch die Hölle ist nicht so, wie erwartet und Magie nicht die Antwort auf alles. Denn Alice und Peter verbindet etwas, das sie entweder zu perfekten Verbündeten macht oder für ihren Untergang verantwortlich sein wird. [Quelle: bastei-luebbe.de]

Alice steht kurz vor ihrem Abschluss, als ihr Doktorvater Jacob Grimes plötzlich bei einem Unfall stirbt. Doch Alice studiert Analytische Magie und folgt ihrem Professor kurzerhand in die Hölle, um ihn zurückzuholen - unfreiwillig begleitet von ihrem Erzrivalen Peter. 

Ich kenne schon die anderen Werke der Autorin und hatte daher schon recht hohe Erwartungen, die einfach nicht erfüllt wurden. Den Schreibstil fand ich eigentlich ganz gut, auch wenn ich es auf Dauer ein wenig anstrengend fand, wie viel philosophiert wurde. Auch die Art der Magie fand ich faszinierend, da sie aus Sprache und Logik geschaffen wird. 

Die Unterwelt hingegen fand ich enttäuschend, denn die verschiedenen Höfe waren mir zu ähnlich und konnten mich von ihrem Inhalt und ihren Herausforderungen kaum überzeugen. Dazu kam noch, dass Alice und Peter sich sehr viele Gedanken machen, aber die Realität fiel dann weniger komplex oder interessant aus. 

Die Handlung fand ich insgesamt nicht besonders spannend, weil das meiste sehr leicht geht und die Spannung schon wieder abflacht, bevor sie richtig da war. Ein Buch muss auch nicht immer spannend sein, aber bei einem gefährlichen Abstieg in die Hölle, wo es um Leben und Tod geht, erwarte ich schon mehr. 

Es gibt viele Rückblenden, die dabei helfen, Alice besser zu verstehen; ihre komplizierte Beziehung zum unzuverlässigen, aber genialen Peter, ihre Verehrung für den tyrannischen Professor Grimes und ihre Obsession mit Magie und ihren akademischen Leistungen. Sie ist nicht unbedingt eine sympathische Protagonistin, aber das hat mir auch nicht so viel ausgemacht. Die meisten ihrer Handlungen konnte ich trotzdem nachvollziehen, auch wenn sie sich manchmal selbst belügt. 

Am Ende bin ich nicht richtig zufrieden mit der Geschichte, da ich das Gefühl habe, gar nicht zu verstehen, worum es wirklich gehen sollte, obwohl ich darüber nachgedacht habe. Es ging schon um die Charakterentwicklung der Protagonistin, aber der ganze Abstieg in die Hölle war einfach enttäuschend für mich, sowohl von den Eigenschaften der Hölle her als auch von der Spannung bei der Reise hindurch. 

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