12. Dezember 2022

[Rezension] "Anatomy - Eine Liebesgeschichte" von Dana Schwartz

Autor: Dana Schwartz
Originaltitel: Anatomy - A Love Story
Deutscher Titel: Anatomy - Eine Liebesgeschichte
Erscheinungsdatum: 7. Dezember 2022
Preis: 16,95€ (Amazon)(Verlag)
Seiten: 384 Seiten
Verlag: Loewe
Reihe: Anatomy #1
#1 Anatomy: A Love Story / Anatomy - Eine Liebesgeschichte
#2 Immortality: A Love Story / ?

Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Loewe*!

Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder … [Quelle: loewe-verlag.de]

Hazel ist entschlossen, Chirurgin zu werden, aber als Lady sollte sie überhaupt nicht arbeiten, schon gar nicht in einem so brutalen und absolut unangemessenen Beruf. So leicht lässt Hazel sich jedoch nicht von ihren Zielen abbringen, selbst wenn sie sich selbst die Hände schmutzig machen muss, um an Leichen zu kommen, die sie studieren kann.

Auch wenn sie eine Lady ist, lässt Hazel sich nicht von den Erwartungen der Gesellschaft aufhalten. Ihr ist ziemlich egal, ob der Beruf der Chirurgen nicht gerade hoch angesehen wird, die Funktion des menschlichen Körpers hat sie schon immer fasziniert und sie würde gern noch so viel mehr lernen. Aber als Frau wird ihr auch nicht alles erlaubt, wie zum Beispiel die Anatomiekurse des berühmten Dr. Beecham zu besuchen und so gibt es trotzdem Hindernisse, die auch die aufgeschlossene Hazel überwinden muss. 

Ihren Charakter fand ich eigentlich einfach gestrickt, aber ich habe mich auch gefragt, ob ihre Zielstrebigkeit ihre fortschrittlich-feministische Seite zeigt, weil sie keinen ausschlaggebenden Unterschied zwischen sich und all den Männern sieht, oder ob sie auch einfach etwas ignorant und gleichgültig gegenüber den Regeln ihrer Zeit ist. Sie wurde von ihren Eltern vernachlässigt und obwohl es immer wieder heißt, sie dürfe gewisse Dinge nicht, wird ihr eigentlich komplett freie Hand gelassen, wie sie ihre Freizeit gestalten kann. Sie ist beinahe mit ihrem Cousin verlobt, aber die Freundschaft und Beziehung zu ihm ist auch eher eine Bequemlichkeit.

Love-Interest Jack, der auch seine eigene Perspektive hat, ist schon lange auf sich allein gestellt und muss hart arbeiten, um sich über Wasser zu halten. Als er Hazel trifft, ist er fasziniert von ihrem ungewöhnlichen Charakter und beeindruckt von ihrem Können und ihrer Entschlossenheit.

Dafür, das Buch schon ankündigt, eine Liebesgeschichte zu sein, war es mir etwas zu wenig Liebe. Hazels Begeisterung für Anatomie und ihr Lebenstraum, als Chirurgin arbeiten zu dürfen, steht klar im Vordergrund und der Schreibstil ist auch eher nüchtern gehalten; da wird es regelmäßig blutig, aber nie wirklich romantisch. Man kann sich während der Geschichte einiges zusammenreimen und der Klappentext verrät auch schon etwas, aber trotzdem war die Geschichte nie zu vorhersehbar und ich mochte Hazels Abenteuer als angehende Chirurgin.

Der Roman ist eigentlich historisch angelegt, aber auch komplett fiktiv - ich hätte mir bei dem Thema auch ein paar Bezüge zur realen Geschichte gewünscht. Außerdem hat das Buch ein paar Fantasy-Elemente und darauf hätte ich auch verzichten können. Im Original ist schon eine Fortsetzung angekündigt, aber man kann das Buch auch alleine lesen.

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