19. Dezember 2021

[Rezension] "Wie man einen Lord gewinnt" von Martha Waters

Autor: Martha Waters
Sprecher: Vanida Karun & Oliver E. Schönfeld
Originaltitel: To Have and to Hoax
Deutscher Titel: Wie man einen Lord gewinnt
Erscheinungsdatum: 12. November 2021
Preis: 20,95€ (Amazon)(Verlag)
Laufzeit: 11 Stunden 16 Minuten
Verlag: Hörbuch Hamburg
Reihe: Regency Romantics #1
#1 To Have and to Hoax / Wie man einen Lord gewinnt
#2 To Love and to Loathe / Wie man eine Lady verführt
#3 To Merry and to Meddle / ?
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Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Hörbuch Hamburg*!

Sie weiß, dass er weiß, dass sie weiß, dass er es weiß!

London 1817: Als Lady Violet Grey und Lord James Audley sich vor fünf Jahren trafen, verliebten sie sich und heirateten Hals über Kopf. Nun sprechen die beiden seit vier Jahren kein Wort mehr miteinander. Aber als Violet die Nachricht erhält, dass James einen Reitunfall hatte, macht sie sich sofort auf den Weg zu ihm. Nur um ihn dann wohlauf anzutreffen, wenn man mal von dem heftigen Kater absieht. Um ihrem Ehemann eine Lektion zu erteilen, täuscht Violet vor, krank zu sein. Soll er sich doch mal Sorgen machen! Doch James durchschaut sie und sinnt auf Rache. Zwischen kleinen und großen Lügen, Verstrickungen und Peinlichkeiten, aber vor allem neu entfachter Leidenschaft merken die beiden schließlich, dass sie sich eventuell gar nicht so sehr hassen, wie sie glauben... [Quelle: hoerbuch-hamburg.de]

Violet und James kannten sich erst wenige Augenblicke, als die Umstände dazu führten, dass sie sich verlobten. Trotzdem war es eine Liebesheirat, auch wenn sie seit einem Streit nicht mehr miteinander reden. Vier Jahre später streiten sie wieder, denn Violet glaubt, James läge im Sterben, als es ihm eigentlich gut geht, und er ärgert sich über ihre Sorge. Violet will es ihm mit gleicher Münze heimzahlen und täuscht eine Krankheit vor, wird aber durchschaut und ein unterhaltsames Spiel beginnt.

Mich konnte es nicht ganz überzeugen, dass die beiden seit vier Jahren nicht miteinander gesprochen haben sollen, obwohl sie zusammen wohnen. Sie sind viel zu verliebt ineinander, um so lange durchzuhalten. Also ich konnte mir zwar vorstellen, dass sie stolz und verletzt sind, aber dass sie diese Stille so lange durchhalten sollen? Wobei ich auch zugeben muss, dass beide wirklich sehr stolz und dazu auch ziemlich stur sind.

Abgesehen davon fand ich die beiden süß und unterhaltsam. Sie ignorieren sich schon ewig und nun will Violet James provozieren, damit er sich Sorgen um sie macht. Eigentlich will sie nur, dass er zeigt, dass sie ihm nicht gleichgültig ist. James durchschaut sie und genießt es dann, Violets Pläne zu vereiteln und sie damit zu ärgern. Die beiden reizen einander, ihre schiefgelaufenen Pläne und Lügen sorgen für Chaos und Peinlichkeiten, und dazwischen eine Liebe, die sich kaum traut, sich eine zweite Chance zu geben. Aber dass sie überhaupt miteinander reden, bringt sie einander schon näher.

Ich sage es bei historischen Liebesromanen immer gerne dazu: Ich bin ein Geschichtsbanause und kann nicht darüber urteilen, wie realistisch die Darstellung der Epoche ist. Mir geht es daher oft eher um das Gefühl und die Atmosphäre, die ich hier meistens schon gelungen fand. Allerdings schien mir die Sprache oft etwas zu modern und außerdem hat es mich etwas gestört, wie die Protagonisten ständig nur daran denken, übereinander herzufallen.

"Wie man einen Lord gewinnt" hat mir sehr gut gefallen, ich fand das Setting bis auf die Sprache gelungen, das Rachespiel war unterhaltsam und auch die Liebesgeschichte der sturen Protagonisten konnte mich überzeugen. 

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