2. Januar 2014

[Rezension] "Die Verratenen" von Ursula Poznanski

Originaltitel: Die Verratenen
Autor:
Ursula Poznanski 
Erscheinungsdatum:
9. Oktober 2012
Preis:
18,95 € (Amazon)
Seiten:
460 Seiten
Verlag:
Loewe
Reihe:
Die Verratenen Band 1

Rias Leben könnte besser nicht sein. Als Nummer 7 der Borwin-Akademie wird sie nach ihrem Abschluss garantiert eine wichtige Führungsposition einnehmen und ein privilegiertes leben führen.
Doch dann belauscht sie ein Gespräch und erfährt, dass sie und fünf weitere Schüler sterben müssen. Wer ist dieser Unbekannte, der das anordnet? Und warum sollen sie sterben, wo doch jeder einzelne von ihnen talentiert und ein Meister in seinem Gebiet ist?
Es scheint alles wie ein Missverständnis, und plötzlich sind sie alle auf der Fluch. Sie fliehen in die Wildnis und mit ihrem geschützen Sphärenleben ist es endgültig vorbei, als ein Prim-Clan - Prim wie "Primitiv" - sie gefangen nimmt.
Die sechs sollten in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten. Doch unter ihnen gibt es einen Verräter, also wem kann Ria noch trauen? Nun ist sie auf sich allein gestellt ...

Das Cover zeigt die Maserung eines Blattes. Was soll mir dieses Blatt sagen? Dass es um Natur geht? Einverstanden, schließlich sind sie in der Wildnis. Es gefällt mir, weil es eben so wenig sagt.
Ria mochte ich, auch wenn sie am Anfang etwas zu perfekt schien. Sie wurde dazu ausgebildet, Menschen zu durchschauen und Leute, die das können, stören mich, denn ich bin darin völlig unfähig. Da sie aber an den Prims kläglich gescheitert ist, war sie mir dann ganz sympathisch.
Die Nummer 1, Aureljo, hat mich mit seiner Perfektion einfach nur genervt. Wie kann man einfach immer das richtige machen? Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler. Also dürfte er kein Mensch sein, und ich mag Menschen. Von der Gruppe mochte ich ansonsten nur Tycho, der zwar etwas zu ehrgeizig ist, aber trotzdem unglaublich clever.
Von den Prims mochte ich natürlich Sandor am liebsten. Er ist der Than, also der zukünftige Anführer, und hat einiges zu sagen. Er war im Gegensatz zu den anderen sehr tolerant und hat akzeptiert, sie als Gäste aufzunehmen. Er ist so schwer zu durchschauen, dass selbst Ria ihn nie verstanden hat, und das gefiel mir :)
Es war schon viel zu lange her, dass ich etwas von Ursula Poznanski gelesen habe. Vor diesem hier habe ich Erebos gelesen (und geliebt) und eigentlich wollt ich schon seit langem mehr von ihr lesen. Und von diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht.
Die größte frage war natürlich, warum die Sechs sterben sollen. Sehr gute Schüler der besten Akademie überhaupt: Was nützt ihr Tod bzw. warum sollen sie nicht leben? Es werden zwar einige Vermutungen aufgestellt, aber das reicht natürlich nicht, um den Wissensdurt des neugierigen Lesers zu stillen.

Ursula Poznanski hat mir mit Die Verratenen wieder gezeigt, wie gut und spannend sie schreiben kann. Es war sehr spannend und lies bis zuletzt nicht los. Empfehlung!

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