19. Juni 2023

[Rezension] "Love, theoretically" von Ali Hazelwood

Autor: Ali Hazelwood
Originaltitel: Love, Theoretically
Deutscher Titel: Love, theoretically
Erscheinungsdatum: 19. Juni 2023
Preis: 18,00€ (Amazon)(Verlag)
Seiten: 537 Seiten
Verlag: Rütten & Loening
Reihe: Einzelband
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Für dieses Buch bedanke ich mich bei *Aufbau Verlage - Rütten & Loening*!

Wissenschaftlerin Elsie lebt im Multiversum: Als Theoretische Physikerin quasi unbezahlt, verdient sie ihr Geld als Fake-Date-Begleitung. Bis ihre Parallelwelten kollidieren: Ausgerechnet der nervig attraktive Jack – der sie als Freundin seines Bruders und Bibliothekarin kennt – muss entscheiden, ob sie ihren Traumjob bekommt. Dazu führt er als kaltherziger Experimentalphysiker eine üble Fehde gegen die Theoretische Physik. So findet sich Elsie auf einem Wissenschaftsschlachtfeld wieder – und muss sich dagegen wehren, in Jacks Gravitationsfeld gezogen zu werden. Oder sollten etwa ganz neue Theorien über die Liebe in die Praxis umgesetzt werden? [Quelle: aufbau-verlage.de]

Als Assistenzprofessorin verdient Elsie nicht genug, um sich über Wasser halten zu können, besonders als Diabetikerin ohne Krankenversicherung. Daher ist sie schon lange bei einer App, wo sie als Fake-Date gebucht werden kann. Zu einem Problem wird es erst, als sie dem Bruder ihres Fake-Dates bei der Arbeit begegnet und er sich als der Mann entpuppt, der all ihren Träumen im Weg steht.

Elsie versucht schon seit langer Zeit, jedem zu gefallen; sie beobachtet ihr Gegenüber und schlüpft in die perfekte Rolle. Diese Fähigkeit hilft ihr auch bei ihren Fake-Dates und soll ihr nun hoffentlich bei dem Auswahlverfahren helfen, damit sie ihren Traumjob am MIT bekommt. Aber es gibt noch einen weiteren Bewerber, der im Gegensatz zu ihr Experimentalphysiker ist und daher hat sie als Theoretische Physikerin von Anfang an schlechte Karten und muss sich richtig ins Zeug legen, um ihre Leidenschaft und Kompetenz zu beweisen und den Ruf der Theoretischen Physik zu retten.

Denn mit im Auswahlkomitee sitzt ausgerechnet Jack, der Theoretiker wie allgemein bekannt verachtet, großen Einfluss hat und dazu auch Elsie persönlich von Anfang an nicht ausstehen kann. Er kennt sie schließlich schon als Freundin seines Bruders und die beiden Persönlichkeiten passen absolut nicht zusammen, sodass er ihren Geheimnissen schon bald auf die Spur zu kommen droht.

Wegen seiner Arbeit kann Elsie Jack ebenfalls nicht ausstehen, sodass wir hier direkt eine Enemies-to-Lovers-Handlung haben, deren Gründe man auch sehr gut nachvollziehen kann, weil sie sowohl privat Probleme haben, aber auch in professioneller Hinsicht quasi natürliche Gegner sind - zumindest fühlt es sich für Elsie so an. Durch sein Wissen und weil er sie so offensichtlich nicht leiden kann, schafft Elsie es bei Jack nicht, in die perfekte Rolle zu schlüpfen, sondern ist mehr sie selbst als sonst: Unsicher, ehrlich, aber auch auf eine besondere Art mutig. Hier wird nicht nur ihre Loyalität auf die Probe gestellt, sondern auch all ihre Beziehungen, in denen sie nie ganz ehrlich sein konnte.

Die Welt der Wissenschaft hat mir noch besser gefallen als in jedem anderen Buch der Autorin; die Fehde zwischen den verschiedenen Fachbereichen, wissenschaftliche Arbeiten und politische Entscheidungen an den Universitäten und Forschungseinrichtungen - ich kann nicht beurteilen, wie realistisch es tatsächlich ist, aber sie sind auf jeden Fall glaubwürdig präsentiert und bieten eine spannende Kulisse für eine Liebesgeschichte voller Selbstzweifel, Humor und Liebe zur Physik. Alles in allem ist es ein sehr vielseitiges und unterhaltsames Buch.

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