19. August 2024

[Rezension] "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" von Tessa Bickers

Autor: Tessa Bickers
Originaltitel: The Book Swap
Deutscher Titel: Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Erscheinungsdatum: 1. August 2024
Preis: 12,99€ (Amazon)(Verlag)
Seiten: 336 Seiten
Verlag: Knaur
Reihe: Einzelband

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Versehentlich landet Erins Lieblingsbuch in einem von Londons öffentlichen Bücherregalen. Als sie es sich zurückholt, entdeckt sie, dass jemand auf ihre Notizen am Rand geantwortet hat. Der geheimnisvolle Fremde lädt sie ein, ihn am Rand von Große Erwartungen von Charles Dickens zu treffen. Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer besten Freundin beginnt Erin sich zu öffnen.

Zufällig entdeckt James in einem öffentlichen Bücherschrank eine Ausgabe von Wer die Nachtigall stört. Die am Rand notierten Gedanken der mysteriösen Fremden berühren ihn so, dass er darauf antwortet und das Buch zurück ins Regal stellt. Zum ersten Mal, seit er das Mädchen verloren hat, das er liebt, beginnt James sich zu öffnen.

Was aber wird passieren, wenn Erin und James herausfinden, dass sie einander keineswegs Fremde sind? [Quelle: droemer-knaur.de]

Erin, James und Bonnie waren beste Freunde, bis James etwas tat, dass Erin ihm nicht verzeihen konnte. Die lebensfrohe Bonnie starb viel zu jung und Jahre später kämpfen Erin und James immer noch mit ihrer Trauer und finden Trost in einem öffentlichen Bücherschrank und fremden Randnotizen in ihren liebsten Büchern - nicht ahnend, dass sie ausgerechnet miteinander schreiben.

Mein größtes Problem mit diesem Liebesroman war, dass ich die Protagonisten beide nicht besonders sympathisch fand und auch die romantischen Gefühle konnten mich nicht überzeugen. Erin ist immer noch stinkwütend, dabei steckt natürlich auch mehr hinter dem entzweienden Ereignis. Aber Erin hat auch nie versucht, da mehr zu erfahren, denn sie interessiert sich hauptsächlich für sich selbst und die Motive anderer Menschen sind ihr eher egal.

James ist aber auch nicht besser und mich hat etwas genervt, dass beide Charaktere ähnliche Probleme mit Familie und Freunden haben, weil sie feste Meinungen zu allem haben, klärende Gespräche vermeiden und mit Scheuklappen durchs Leben laufen. Ich fand beide egoistisch, trotzig und unreif.

Und die Gefühle zwischen ihnen konnte ich dann auch nicht nachvollziehen. James ist einfach schon immer in Erin verliebt, denn sie mögen ja beide gerne klassische Literatur. Während ihres Austausches konnte ich zwar schon fühlen, dass sie viel Gesprächsstoff haben und sich verstanden fühlen, aber ich fand sie insgesamt zu anstrengend, um mehr in ihrer Beziehung zu sehen. James himmelt Erin quasi ohne Einschränkungen an, Erin hingegen denkt kaum an ihn. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum James Erin nach all der Zeit noch mag, warum er sie überhaupt je mochte und umgekehrt.

Auch zum Schluss schien mir "Liebe" nicht die passende Emotion zu sein, ich hätte da eher Freundschaft gesehen - oder das Potenzial, einen Buchclub zu gründen.

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